Die Suche nach einem funktionierenden Geldautomaten verlief auch hier frustrierend, entweder ewig lange Schlangen davor oder ganz verschlossenen Türen.
Das Problem: Die 500er und 1.000er Banknoten sind seit 9. November ungültig, die neuen 2.000er Scheine zu groß für die Automaten.
Von Jalgaon ging es noch 50 km / ca 2 Stunden weiter mit dem Bus nach Fadapur, wo wir im Padmapanipark Hotel ein Zimmer für 660 Rs. / 9 Euro im voraus gebucht und mit Kreditkarte bezahlt hatten. Wir waren in einem Dorf wie im Mittelalter gelandet - weit und breit kein Wlan, von einem Geldautomaten ganz zu schweigen.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag die Ajanta- und Ellorahöhlen besuchen. Der Eintritt von gesamt 2.000 Rs. / ca. 28 Euro für uns beide war uns jedoch auf Grund der brenzligen Finanzsituation zu hoch. Also sind wir mit dem Bus 100 km / 4 Stunden weiter nach Aurangabad. Hier wollten wir uns zunächst eine Bleibe suchen, wurden jedoch von allen Hotels abgewiesen - da sie keine Fremden aufnehmen - wie uns später jemand auf der Straße erklärte.
Ein Rikschafahrer fuhr uns dann zwei Stunden kreuz und quer durch den Ort, auf der Suche nach einer Unterkunft, in der "Fremde" (wir vermuten eher Andersgläubige) aufgenommen werden, wir mit Kreditkarte zahlen können und die unser Budget nicht utopisch übertrifft. Auch haben wir bei diversen Geldautomaten und Banken gehalten. Alle Mühen waren jedoch vergeblich. Am Ende waren wir so verzweifelt, dass wir beschlossen mit dem Nachtbus ca. 350 km / 7,5 Stunden nach Mumbai zu fahren, in der Hoffnung, dass in einer Großstadt die Situation besser ist. Die Tickets (1.340 Rs./ 19 Euro) konnten wir Gottseidank mit Kreditkarte bezahlen...
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Noch guter Dinge im Nachtbus nach Mumbai |
... auch das Silvermoon Hotel war schon im voraus für drei Nächte gebucht und bezahlt (3.680 Rs./ 51 Euro).
Bei unserer Ankunft erfuhren wir jedoch von der ausweglosen Lage: Kein Geld am Automaten! Mit Pass und Kreditkarte hatten wir es schon bei zig Bankschaltern versucht - zuletzt auch bei der DEUTSCHEN Bank, bei der übrigens ein DEUTSCHES Pärchen gefragt wurde, ob sie überhaupt ein Konto bei der DEUTSCHEN Bank haben, als sie 10!!! Euro in Rupien tauschen wollten.
Da uns niemand sagen kann, wann die Situation besser wird und wir die nächsten Tage und Wochen nicht mit der Suche nach gefüllten Geldautomaten oder dem stundenlangen Warten davor - verbringen möchten - haben wir uns heute schweren Herzens entschlossen, Indien nach nur sieben Wochen statt der geplanten 3-4 Monate auf halber Strecke zu verlassen. Unser Flug geht schon morgen Nacht...
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Gateway von India (links) und Taj Palace, Mumbai |